Seit Jahren setze ich mich für eine nachhaltige Energiepolitik ein. Und es erfüllt mich mit grosser Genugtuung, dass der Grosse Rat im Juni 2006 den Planungsbericht energieAARGAU verabschiedet und damit die Leitplanken für eine langfristige Ausrichtung der Energie-politik im Kanton Aargau festgelegt hat. Der Bericht fasst in Leit-sätzen zusammen, wie sich der Aargau den energiepolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre stellen wird.

energieAARGAU basiert auf vier Hauptausrichtungen:

- die Unterstützung der 2000-Watt-Gesellschaft
- die Verbesserung der CO2-Bilanz
- die Sicherung der Versorgung
- die Stärkung des Aargaus als Energiekanton.

Die folgenden Leitsätze prägen die aargauische Energiepolitik der nächsten Jahre:

• Der Kanton Aargau ist der Energiekanton.
• Der Kanton Aargau betreibt eine aktive und ganzheitliche Energiepolitik.
• Der Kanton Aargau gestaltet und trägt die Energiepolitik des Bundes aktiv mit.
• Der Kanton Aargau fördert die rationelle Energieanwendung bei Gebäuden.
• Der Kanton Aargau fördert eine nachhaltige, energieeffiziente Mobilität.
• Der Kanton Aargau setzt sich für eine umfassende, sichere und preiswerte Energieversorgung ein.
• Der Kanton Aargau fördert neue, erneuerbare Energien und die effiziente Energieanwendung.
• Der Kanton Aargau setzt auf Eigenverantwortung.
  
  

Mit meiner aktiven Energiepolitik wird der Energiekanton Aargau auf Schweizer Ebene wahrgenommen. Ich nehme als Mitglied im Ausschuss des Vorstandes der Energiedirektorenkonferenz aktiv Einfluss auf die Gestaltung der Energiepolitik in der Schweiz. Die Sicherstellung einer nachhaltigen Strom- und Energieversorgung steht dabei im Zentrum. Das grösste Potenzial besteht in der Steigerung der Ener-gieeffizienz.

Die Anstrengungen bei der Energiepolitik wirken sich direkt auf die Klimapolitik aus. Damit leistet der Kanton AG einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels.

Von 2002 bis 2010 war ich Präsident des Vereins Minergie Schweiz. In dieser Zeit haben wir unter anderem erreicht, dass sich der Miner-gie-Baustandard in breiten Kreisen der Bevölkerung und der Gebäu-debranche fest etabliert hat. Die breite Anerkennung dieser energie-bewussten Bauweise, die den Wohnkomfort trotz tiefer Energiebilanz der Gebäude in den Vordergrund stellt, darf als bahnbrechend be-zeichnet werden. Ein besonderer Erfolg ist, dass sich die Energie-direktorenkonferenz dafür ausgesprochen hat, die Mustervorschriften der Kantone im Gebäudebereich (MuKEn) markant zu verschärfen und die Anforderungen an Neubauten auf den Minergie-Standard aus-zurichten.

Energie Trialog Schweiz

Mit diesem Leitspruch hat sich der von mir initiierte Verein Energie Trialog Schweiz bei seiner Grün-dung im Frühjahr letzten Jahres ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: weg von polemisch und ideologisch ge-führten Energiedebatten, hin zu einem ausserhalb der Öffentlichkeit abgehaltenen, sachgerechten und konstruktiven Trialog zwischen hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirt-schaft und Gesellschaft, um auf der Basis von wissenschaftlicher Kompetenz Wege zu einer langfristig ausgerichteten und breit abgestützten Energiepolitik der Schweiz zu entwickeln.

Die Resultate der ersten Phase liegen vor und können unter www.energietrialog.ch eingesehen werden.